Turngaupräsident Koch referiert über brisante Themen
Vereinsvertretertagung stoß auf reges Interesse - Die Digitalisierung des Passwesens nimmt Form an
Schömberg: Zahlreiche Vereinsvertreter des Turngaues Zollern-Schalksburg folgten kürzlich der Einladung des Vereinssprechers Jürgen Kathofer (Schwenningen) zur Vereinsvertretertagung ins Gasthaus Waldeck, Vereinsheim der TG Schömberg. Kathofer und Turngaupräsident Jürgen Koch konnten zahlreiche Vereinsvertreter wie Vorstandsmitglieder, Abteilungsleiter, und Übungsleiter im Bereich Turnen, Gymnastik sowie Freizeitsport begrüßen. Ein Willkommensgruß an die Gäste überbrachte auch der erste Vorsitzende Walter Schempp der TG Schömberg.
Turngaupräsident Jürgen Koch (Geislingen) und sein Stellvertreter Norbert Fritsch (Ebingen) stiegen gleich in das eine oder andere brisante Thema ein, welche rege Fragen und Diskussionen auslösten. Erfreulicherweise teilte Koch mit, dass nun zwischenzeitlich fast alle Positionen im Turngau besetzt sind. Bei der Suche nach einem Ausrichter der Gaumeisterschaften Geräteturnen P-Stufen und Lk Mannschaften im Oktober sprang kurzerhand Schömbergs Abteilungsleiter Oliver Dittberner in die Bresche. Ziel soll es sein, in Zukunft ein rotierendes Verfahren zur Ausrichtung der Gauwettkämpfe anzustreben. Hierzu wird der Turngau im Herbst alle beteiligten Vereine anschreiben und zu einer gemeinsamen Sitzung einladen. Ein stetiges Problem sei die teilweise nicht ausreichende erbrachte Kampfrichtermeldungen bei den Gauwettkämpfen. Ein zukünftiger Handlungsbedarf sollte angestrebt werden, so Koch. Nicht nur Meßstettens Trainerin Paticia Bodmer plädierte für eine Teilnahme an Wettkämfen, nur bei ausreichender Kampfrichtermeldung. Die eingeschränkte Kampfrichtermeldung dürfe nicht auf andere Schultern verteilt werden, so Bodmer. Laut Koch dürften hierbei jedoch die Kinder nicht bestraft werden.
Die Organisation des anstehenden Gauturnfestes am 30. Juni und Gaukinderturnfestes am 01. Juli ist voll im Gange und wird in den zahlreichen Wettkampfstätten in Hechingen ausgetragen. (wir werden noch berichten)
Ein brandaktuelles Thema sei derzeit das Passwesen der Vereine. Fakt sei, dass im Badischen und Schwäbischen Turnerbund am 31. Dezember diesen Jahres alle Startpässe ihre Gültigkeit verlieren werden, so Koch. Ausgenommen seien Turnfeste auf Gauebene. Die Meldungen bei weiterführenden Wettkämpfen erfolgen in Zukunft über das Gymnet. Ab 01. Oktober dieses Jahres werde das Verfahren (neues Programm) getestet, wozu sich Vereine freiwillig melden können. Eine Schulung werde der Turngau allen Vereinen anbieten mit dem Ziel die aufwendige analoge Bearbeitung durch die Digitalisierung zu ersetzten. Jede Person/Wettkämpfer benötigt eine lebenslange DTB-Identifikationsnummer, die selbst online beantragt werden müsse. Die ID Nr. sei lebenslang gültig und vereinsunabhängig und ist Voraussetzung für die Beantragung der Jahresmarke und der jeweiligen Startrechte, die wiederum der Verein online beantragen muss. Mit der Reform des DTB-Passwesens wird ebenfalls eine bundesweit einheitliche Kostenstruktur mit denselben Gebühren für alle Wettkämpferinnen und Wettkämpfer eingeführt.
Rege Diskussionen entstanden bei dem Thema Datenschutzverordnung welche am 25. Mai in Kraft trat. Abmahnungen von Abmahnvereinen werden in Zukunft fluten, so Turngaupräsident Koch. Das Nutzungsrecht eines Photos werde benötigt um das Bild auf der Vereinswebseite nutzen zu dürfen. So weit, so einfach. Aber leider gibt es sehr viele verschiedene Arten von Nutzungsrechten oder Lizenzen. Schon jedes verwackelte Bild, das mit einer Handykamera aufgenommen wurde, ist urheberrechtlich geschützt. Als erstes sollten die Vereine die Infos über eine Datenschutzerklärung in ihre Homepage stellen. Diese regelt insbesondere, zu welchen Zwecken die Daten der Mitglieder des Vereins erhoben, verarbeitet und genutzt bzw. weitergegeben werden.
Turngaupräsident Jürgen Koch (Geislingen) und sein Stellvertreter Norbert Fritsch (Ebingen) plädieren an alle Vereine einen Datenschutzbeauftragten zu ernennen, wenn bei der Verarbeitung von Daten Regelmäßigkeit einkehrt. Das Thema wird in Zukunft den Turngau weiterhin beschäftigen um mit Bildern sorgfältig umzugehen – so Koch.
Rolf Schatz